Altarbild
Hubert Distler, Wildenroth, 1981
Kreuz: Friedrich Koller, Laufen, 1981
Auf den ersten Blick mag es rätselhaft erscheinen. Das hat einen guten Grund: wird hier doch etwas ins Bild gesetzt, was uns, die wir auf dem Wege sind, noch lange nicht vor Augen steht: das himmlische Jerusalem, Symbol des Zieles, der Vollendung.
Noch nicht anders zu sehen als verdeckt von Erdhaftem, an wenigen Stellen nur göttliches Blau, die 12 Tore erkennt man. Schemenhaft die Schar der Erlösten - denn wer wollte wissen, wie Erlöste aussehen? Darüber das Lamm Gottes, das Buch mit den sieben Siegeln, der siebenarmige Leuchter - alles Themen der Offenbarung, der Vollendung.
Unten dunklere Farben, auf Mühsal und Leid dieser Erde hinweisend. Mancherlei Kreuz ist zu tragen. Doch könnten es auch Balken einer Krippe sein, um auf den Herrn hinzudeuten, der als Kind in diese dunkle Welt kam, uns zu erlösen.
Doch keiner kann dies Bild kommender Tage anschauen, ohne das Kreuz im Blick zu haben. Daran führt kein Weg vorbei - ja, im gottesdienstlichen Geschehen kommen wir nicht darüber hinaus, ist das Kreuz das Ziel, Ort der Stärkung: wir versammeln uns unter dem Kreuz um den Tisch des Herrn.
Die Farbigkeit des Altarbildes wirkt hinein in den Raum - so, wie das, was uns hoffen lässt, unsere Gegenwart prägt: uns trägt und hält, bis wir einst schauen werden, was wir geglaubt haben.